2019 – Read my lips

Nazim Ünal Yilmaz, Sascha Alexandra Zaitseva, Ulrike Johannsen / Vienna, Austria

Photo: Ulrike Johannsen

The textual elements in the works of Nazım Ünal Yılmaz, Sascha Alexandra Zaitseva und Ulrike Johannsen appear as visual codes, exposing rather than explaining something but demanding utter attention. Speaking to the viewer directly they offer individual access to the narrative thread of the works.
Sometimes we do not necessarily want to hear the stories that are told to us.
Read my lips! invites us to listen well.

http://www.clubclub.wien/ReadMyLips.html

Photos: Ulrike Johannsen

2019 – Sans Souci

Sascha Alexandra Zaitseva, Ulrike Johannsen – Size Matters / Vienna, Austria

Sascha Alexandra Zaitseva und Ulrike Johannsen, konfrontieren ihre Objekte das erste Mal innerhalb einer gemeinsamen Installation unter dem Titel „Sans Souci“.

Der gelbe Teppich im Offspace „Size Matters“ strukturiert das ehemalige Ladenlokal mit dem großen Schaufester zum gemeinsamen Raum und verwandelt diesen in einen Schaukasten. Auch außerhalb der Öffnungszeiten kann man einen Blick ins Innere werfen.

Die Skulpturen schauen, reden zurück und werden dabei selbst beobachtet: Johannsens Stilaugen, drei-äugig und die beiden henkeligen Tongefäße von Zaitseva, auf die sie die Toilettenkritzeleien der Wiener Queer-Bar Marea Alta übertragen hat.

Die gelben Patschen laden jeweils eine/n Betrachter/in ein die gelbe Fläche zu betreten.

7

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Wellen – die letzten,
Menschen verletzen,
Will mich nicht hetzen,
Schlucke die Fetzen.

Sonne im Schatten,
Gierige Ratten,
Bin im erwarten,
Antwort in Raten.

Schlüssel verloren,
Etwas genommen,
Denke benommen,
Was ich vernommen.

Loch über Löcher,
Bogen und Köcher,
Noch und noch nöcher,
Loch über Löcher.

September 2016

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Lyrik

6

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Vor Kälte stockend
Im Ruderboot,
Ess Schneeflocken
Auf Butterbrot.

Die Pattel haltend
In sturrer Hand
Auf Startschuss wartend
Am Donaurand.

Und Himmel leise
Verpulvert Schnee,
Dazwischen heiser
Ein Schrei der Krähe.

Zum überlisten
Sich selbst Versuch,
Das Allerschlimmste,
Mein Selbstbetrug.

Januar 2017

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Lyrik

4

****

Die Bäume lassen Blätter fallen,
Die Wiese rot,
Die Menschen lassen Mühlen mahlen,
Und essen Brot.
Ich esse heute Eis für heuer
Zum letzten Mal,
Und in der Wiese rollt was Lieb und Teuer,
Geworfner Ball.

Oktober 2016

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Lyrik

3

****

In meinem Haus,
Seit Jahren ein buntes Fest,
Nomaden ziehen ein und aus,
Ein windig Nest.

Es rauschen lilane Gewänder,
Gelächter Chor,
Zu allen ungesehnen Ländern
Ist da ein Tor.

Die Türen ihre Flügeln schwingen,
Dort schleicht ein Dieb
(Sei froh, dass von den schweren Ringen dir keiner blieb).

Ich lass die Gäste von dem Weine nippen,
Aus bloßer Hand,
Seit ich einmal zerschlitzte Lippen
Am Gläserrand.

Und nun, sind leer geleckt die Hände,
Jetzt, alle Gäste fort.
Du – über deine Lippenränder fließt los das Morgenrot!

Februar 2017

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Lyrik

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