Alexandra Zaitseva / Fritz Michl
The exhibition title refers to the article on art “To be critical: Always these contradictions!” by Thomas Edlinger:
“Nowadays, everyone wants to be more critical than the other. An uncritical attitude, on the other hand, is like bad breath … “
When does art enter the service of the criticism/ the politics?
In order to investigate this question, a speculative space is created: A playground for actions, interactions and reactions. The exhibition concept is an experimental arrangement of the many questions, without getting certainty answers, without being able to foresee the outcome of the experiment, acceptinga possible failure.
Installation 1:
„Sicher gehen wollen, ist wie sicher wissen wollen – beides ist feige“ F. Nietzsche.
Der Satz steht beim Eintritt des Raumes auf der ersten Stiege geschrieben. Im Raum sind Holzbalken verteilt – Stolpergefahr. Bei jedem Schritt werden die Ausstellungsobjekte zum Wackeln gebracht, es entsteht das Gefühl, alles könnte jederzeit zusammenbrechen. So auch das Ausstellungskonzept, das mit einem großen Fragezeichen versehen ist und bedroht ist im Schatten der Selbsthinterfragung zusammen zu brechen.
Installation 3:
In der Mitte des Raumes ist ein Phallus aus einem feuchten Ton aufgestellt. Er dreht sich um die eigene Achse auf einer Töpferscheibe stehend. An der Spitze ist ein Schild montiert mit dem Titel: Gender Studies. Er dreht sich, und ist unfähig der Bewegung zu entrinnen, bis durch einen Zufall die Maschine so sehr beschleunig
t wird, dass der Phallus zum Fallen gebracht wird. Die von außen zugefügte Dynamik macht es erst möglich, der ständigen Wiederholung einen Ausgang zu verschaffen. Ist diese sich drehende Form betitelt mit Gender Studies bereits eine kritisch, künstlerische Annäherung an die Gender Thematik?
Installation 2:
An der hintersten Wand des Raumes sind Ölbilder aufgehängt. Diese entsprechen den klassischen Vorstellungen von einem traditionellen Gemälde – Meereslandschaften sind zu sehen. Jedes Bild ist am Tag eines großen politischen Ereignisses entstanden (Angelobung von Van der Bellen, Amtsantrittstag von Trump, etc,…). – Ein Beispiel kritischer Kunst?
Installation 4:
Der Aufbau besteht aus drei Türmen, zwei davon zeigen die Psychogramme der Künstler*innen. Im Innersten dieser, sind persönliche Sachen der Künstler*innen zu sehen. Die Türme werden geöffnet, man bekommt einen Einblick auf das „menschliche“, unabgehobene des/der Kunsterzeuger*s/in. Die Kunstschaffenden im Elfenbeinturm fern aller Realität, fern alles Politischen, sich selbst auf einen Sockel hebend.
Künstler – auch nur ein muffiger, mumifizierter Begriff der Kunstgeschichte?
Im dritten Käfig befindet sich ein Stillleben mit Tulpe, darunter eine „Odol“ Mundwasserflasche – um den „Mundgeruch“ des Unkritischen wieder aufzuheben.
Denken = Würfeln